Grünes Zentrum

In Landshut-Frauenberg entsteht das sogenannte „Grüne Zentrum“ [Komplex aus mehreren Gebäuden: Büro-, Schul- und Verwaltungsgebäude], beteiligte Parteien sind der Bayerische Bauernverband und mehrere Behörden/ Ämter. Das Staatliche Bauamt Landshut plant auf dem zukünftigen Standort des „Grünen Zentrums“ in Landshut die Errichtung eines Verwaltungsgebäudes: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist ein Verwaltungsgebäude mit Saal, Büroräumen, sowie Besprechungs- und Sozialräumen. Die Räume orientieren sich nach innen zu einem kommunikativem, zentralen Atrium als Begegnungsfläche.

Als quadratischer Kubus mit Atrium und auskragenden Veranden orientiert sich das Bauwerk mit zentraler Funktion im Grünen Zentrum gleichwertig zu allen Seiten. Das Erdgeschoss stellt sich als halböffentlicher Bereich dar, der Besucher*innen zugänglich ist. Nach Südwest orientiert liegt hier der große Veranstaltungssaal mit Blick ins angrenzende Naturschutzgebiet.

Jedes Geschoss ist untergliedert in vier windmühlenartig angeordnete Funktionsinseln. Drehpunkt bildet das zentrale Atrium, um das sich die Funktionsinseln anordnen. Das Atrium als zugänglicher Bereich wird in seiner Ästhetik den Themen des Amtes für Ernährung, Landwirtschaften und Forsten angepasst: naturnahe Baustoffe, die gleichzeitig konstruktiv und funktional wirken, sowie der Einsatz von Begrünung

Die Begrünung als architektonisches Element gestaltet und rhythmisiert die Fassaden und bietet neben der erhöhten Aufenthaltsqualität auch hohe ökologische Qualitäten.
Durch die polygonale Anordnung dieser als zweite Ebene, vor der zurückspringenden Holzfassade, klärt die Begrünung, die Wegeführung um das Gebäude und markiert die Eingänge. Die Tiefenschichtung dieser zweiten Ebene betont die horizontal gestreckten Veranden in ihrer Wirkung.
Das Fassadengrün besteht aus einer Mischform von einem leitbaren, bodengebundenen Grün in Kombination mit linear angeordneten Trögen im zweiten und dritten Geschoss. Die Befestigung erfolgt an der Sekundärkonstruktion vertikal an den Außenstützen der Veranda im Bereich der vier Gebäudeecken. Zusätzliche vertikale und horizontale Stäbe ermöglichen die Auswahl von verschiedensten Pflanzarten.  Die bautechnischen Anforderungen setzen einen Korrosionsschutz der tragenden Elemente, also der Tröge voraus, sowie Distanz zur eigentlichen Fassade.
Die ökologischen Potentiale die sich ergeben sind, neben der Verbesserung des Mikroklimas, der Verschattung und Kühlung im Sommer der damit einhergehende Materialschutz (UV-Strahlung) der abgerückten Holzfassade. Die Fassadenbegrünung begünstigt, mit dem Gräser – und Blütendach, die Artenvielfalt und dient gleichzeitig der Wasserrückhaltung bzw. Wasserverdunstung, was die Gebäudekühlung beeinflusst und Feinstaub in der Umgebung bindet.  Diese Faktoren ergeben messbare Energieeinsparungen des Gebäudes vor allem im Sommer. Die mikroklimatische Relevanz, mit Vorkultur, tritt sofort nach Pflanzung ein.

Bauherr*in
Freistaat Bayern

Gebäudestandard
Passivhaus

Konstruktion
Holzmassivbau

BGF
3.400 m²

Nutzung
Arbeiten und öffentliche Nutzung