Bildungscampus Heidelberg
Räumlich begrenzt wird der Campus durch unterschiedliche Infrastrukturräume: die Bahngleise im Norden, die Römerstraße im Westen und die Rohrbacher Straße im Osten. Das Helmholtz-Gymnasium wirkt aktuell durch die diagonale Ausgleichsfläche separiert von den nördlichen Bildungsbauten. Das Konzept entwickelt durch einen weiteren, neuen Stadtraum – den Campus Wald – eine Logik der diagonalen Stadträume und eine Zugehörigkeit des Helmholtz-Gymnasiums zum CAMPUS MITTE. Die neue Lesart schafft ein Gleichgewicht der Bildungskomplexe Willy-Hellpach-Schule, Pestalozzi Schule und Helmholtz-Gymnasium. Die Komplexe verzahnen sich nach Osten und Westen mit den zwei Infrastrukturräumen und schaffen zentral zwei individuelle Grünräume: den Campus Wald, zwischen Willy-Hellpach-Schule und Pestalozzischule, sowie den Campus Park, als Erweiterung der Ausgleichsfläche zwischen Pestalozzischule und Helmholtz-Gymnasium.
Die neuen Räume zeichnen sich landschaftsarchitektonisch durch eine differenzierte Formensprache, Materialität, Gehölzwahl, Krautschicht und Funktion aus. Der Strassenraum wir von Gehölzen begleitet, vor den Hauptgebäuden Stelzenhaus und Campushaus bilden multifunktionale Räume ein Entrée. Die Parkplätze werden entlang der Römerstraße in drei Blöcken angeordnet. Sind diese nicht mehr oder nur teilweise benötigt können sie als multicodierte Flächen mit anderen Nutzungen wie Schülergärten, Pingpongplatten, Veloparkplätzen oder Sitzbereichen bespielt werden. Aus dem funktionalen Stadtraum tritt man in den Campus Wald ein. Ein üppiger Baumbestand spielt Lichtungen und aktive Treffpunkte frei, welche zu wichtigen Begegnungsorten werden. Das Ziel ist: viel Grün, wenig Grau. Die bestehende Ausgleichsfläche im Osten wird zu einem Campus Park erweitert und mit Feuchtbiotopen ergänzt, sie verzahnt mit den angrenzenden. Es entsteht ein Außenraum mit einfacher Orientierung, der Begegnung und Rückzug zulässt, der ruhige und aktive Bereiche schafft und der zum Entdecken und Beleben einlädt.
Durch eine Verknüpfung der einzelnen Lernzeilen der Pestalozzi Schule und der ehemaligen Juliusspringer Schule entsteht ein zusammengehörender Komplex, durch ein einfaches Dach wird die Pestalozzi Turnhalle formal mit diesem Komplex verbunden. Die Logik des Verknüpfens wird beim Neubau der Willy-Hellpach-Schule aufgegriffen, Brücken verbinden die einzelnen Bauwerke und schaffen Schwellen die wie Tore den Übergang zwischen unterschiedlichen Stadträumen wirksam machen. Die neu zwischen den Komplexen aufgespannten Räume werden von Solitären mit Sonderfunktionen bespielt.