Technopark Hannover

Die Entwurfsaufgabe befasst sich mit dem im Stadtteil Marienwerder im Wissenschafts- Technologiepark Hannover gelegenen Grundstück, welches den Auftakt zum Wissenschaftscampus bildet. Dabei prägend für die städtebauliche Situation ist das zu planende Gebäude D, welches gemeinsam mit dem gegenüberliegend geplanten Bau das Tor zum entstehenden Quartier bildet.

Geplant ist ein zukunftsweisendes und multifunktionales Bürogebäude welches Flächen zur Forschung, Entwicklung und Produktion bereitstellt. Hierbei werden moderne, gesellschaftliche Ansprüche an Ökologie und Soziales geschaffen, welche für die heutige Arbeits- und Kommunikationswelt beste Voraussetzungen bietet. Das Gebäude entwickelt sich entlang der Zufahrtstrasse „Auf der Horst“ und leitet von dort aus in den Campus, wo es zentral im Technologiepark einen prägnanten Hochpunkt ausbildet. Daraus entwickelt sich eine städtebauliche Dynamik als Eintritt ins Quartier. Gemeinsam mit dem diagonal gegenüberliegenden Hochpunkt entsteht einerseits ein sichtbarer Dialog nach außen, aber auch ein klarer Bezug zum Technopark. Die Ausrichtung des Hochpunktes weist in Richtung Wissenschaftscampus. Verstärkt wird die Geste durch ein leichtes zurückweichen der Gebäudekubatur, wodurch öffentlich wirksam ein Vorplatz entsteht. Die zentrale Ost-West Achse – der grüne Boulevard – des landschaftsplanerischen Konzepts wird aufgenommen. Eine Aufweitung am Ende der Nord-Süd Achse des Technoparks weist in das Innere des neuen Gebäudes. An der befahrenen Straße bildet der Bau eine lesbare städtebauliche Kante, welche den Campus gegen den Verkehr abschirmt. Zum Campus hin stuft sich die Gebäudekubatur ab und öffnet sich somit zum Technopark.

Durch die Rasterung der Konstruktion und dem Fassadenkonzept bieten die Grundrisse einen hohen Grad an Flexibilität und Freiraum für einzelne Firmen und Nutzer. Ohne große Umbauarbeiten kann auf Veränderungen reagiert werden. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus wird das Gebäude den steigenden Ansprüchen an die Arbeitsumgebung mit dem Konzept des zukunftsfähigen „hybriden Büro“ gerecht. Interaktive Bürolösungen können in flexiblen Größen und Bereichen hergestellt, zugeordnet, kombiniert und entsprechend vermietet werden. Flexible Raumkonzeptionen ermöglichen Spielräume für flexible Arbeitskonzepte, welche im Arbeitsalltag den wechselnden Anforderungen gerecht werden. Das Arbeiten in Zellenbüros, Kombibüros, Multispace und Businessclub ist in allen Bereichen gut umsetzbar. Die Arbeitswelt im Gebäude enthält ein Spektrum von Orten der Kommunikation, des Rückzuges, der Konzentration und der Kreativität.

Passivhausplus Standard: Dach mit Photovoltaikanlage, Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung, in der abgehängten Decke, umlaufende Dichtigkeitsebene, umlaufende dämmende Hülle, Flächenheizung, Flächenkühlung, Sonnenschutz, Nachtlüftung durch Oberlichter, Technikzentrale, Hausanschluss im Erdgeschoss, Fernwärmeanschluss im Erdgeschoss. PV Module mit  geplanter Speichertechnologie ermöglichen den weitgehenden Einsatz von Eigenstrom für die technischen Aggregate und die Bürogeräte.

Grünkonzept und Ökologie: Das Entrée bekennt sich zur naturnahen Freianlagengestaltung. Die unterschiedliche Höhenlage wird genutzt, um das Wasser über offene Gerinne in das Zentrum – den Innenhof – zu leiten. Hier laden Sitzbänke zum Verweilen ein. Ein begrünter Dachgarten und Dachterrassen bieten eine Vielfalt an Bepflanzungen, die zum Microklima des Gebäudes und zur Biodiversität beitragen.

Konstruktion und Wirtschaftlichkeit

Die Hybridbauweise mit Stahlbetonskelett und Holzausbau ermöglicht eine Holz-Glas-Systemfassade. Dies gewährleistet Flexibilität im Hinblick auf den Lebenszyklus des gesamten Gebäudes. Begleitet wird ein Fassadenband von vorgesetzten, verstellbaren, langlebigen Sonnenschutz-Holzlamellen, die individuell steuerbare Verschattung ermöglichen und ein maximum an Nutzerkomfort bieten. Die Holz- Hybrid -Konstruktion in Kombination mit einer intelligenten Gebäudelüftung bietet eine hohe Aufenthaltsqualität und sorgt für ein kontrolliertes Raumklima in den Büros. Ruhiges, konzentriertes und gesundes Arbeiten entlang der vielbefahrenen Ringstraße „Auf der Horst“ ist gesetzt, da der Passivhausstandard mit seinem Lüftungskonzept dies gewährleistet und Fenster nicht geöffnet werden müssen.

Um in kurzer Bauzeit zu errichten, erweist sich die Holzhybridbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad als hervorragend geeignet. Bei der Montage auf der Baustelle kommen vor allem Brettsperrholzwände und -decken zum Einsatz. Die innenliegenden Versorgungs- Sanitär- und Technik- Spange mit allen Treppenhäusern sind davon ausgenommen. Sie werden rein in Stahlbeton ausgeführt.