IBA ´27 Uhingen
Die vorliegende Vision formuliert eine optimistische Perspektive. Es wurde der Versuch unternommen in allen Facetten des entwickelten Konzepts positive Antworten auf zeitgemäße und zukünftige Fragestellungen an unsere Gesellschaft zu formulieren. Dabei ist ein Entwurf für die „Stadt von morgen“ entstanden, der durch seine Vielschichtigkeit und Diversität ein komplexes Gewebe aufspannt. In diesem Maßnahmen-Cluster sind vielseitige Spielräume geschaffen worden die unterschiedlichen Entwickler*innen zahlreiche partizipative Gelegenheiten bieten.
Als Knotenpunkt zwischen Gewerbe- und Wohngebiet und begleitet von Zuggleisen und Hauptstraße bildet das Grundstück eine komplexe urbane Situation. Diese Gegebenheiten erfordern einen Städtebau der flexibel reagieren kann.
Städtebaulich schafft die „Neue Weberei“ Uhingen den Brückenschlag zwischen den Wohngebieten im Norden und Süden und dem Gewerbeband im Osten. Es wird ein Wohnumfeld geschaffen das sich unterschiedlichen städtebaulichen Ansprüchen spielerisch anpassen kann. Mit seiner dichten Bebauung im Erdgeschoss und den lockeren Punkthäusern, formuliert das Quartier den Übergang der großen Baumassen der Fabrikgebäude, zu den kleinteiligen Wohnhäusern.
Auf den einzelnen Ebenen werden unterschiedliche Identitäten geprägt. Erdgeschossige “Schollen” bilden dichte Sockelgeschosse mit einer funktionalen Vielfalt – ein urbanes Umfeld mit innovativen Gemeinschafts- und Gewerbeflächen, Sozialstation und Dreifachsporthalle, Quartiersbüro, Fahrradräumen, Gemeinschaftswerkstätten und weiteren vielfältigen Nutzungen entsteht. Zwischen den Schollen bilden sich Gassen und Plätze, die das Quartier mit der umliegenden Bebauung vernetzen. Der zentrale Hauptplatz liegt im Schnittpunkt zwischen neuem Quartier und bestehender Nachbarschaft, von hieraus kann gut erkennbar die Dreifachsporthalle erschlossen werden. Bei einer Nichtumsetzung von Sporthalle und Sozialstation können durch einen Lichthof in der großen zentral gelegenen Scholle stattdessen erdgeschossige Wohnungen mit ruhigem Gemeinschaftshof realisiert, oder Gewerbeflächen ausgeweitet werden. Mit Verschränkungen und Knicken werden in den Gassen identitätsstiftende Räume gebildet. Eingangszonen mit einladendem Zugang, Fahrradabstellräumen, Kinderwagenräumen und Ladebereichen für Seniorenmobile oder Elektrofahrräder werden von der Gasse aus erschlossen und sind barrierefrei. Das gesamte Quartier ist autofrei.