Haus Herdweg

Das Grundstück liegt in einem Quellgebiet eines kleinen Flusses, in der Nähe einer Kleinstadt, Einzugsgebiet München. Der Baumbestand, Trockenstandorte und Teiche schaffen ein abwechslungsreiches Landschaftsbild.

Am nördlichen Rand des Grundstückes sitzt das Gebäude und bildet mit dem zweigeschossigen Rücken einen deutlichen Abschluss. Mit dem ebenerdigen Bauteil öffnet es sich fächerförmig zum Garten und nach Süden. Auch das Obergeschoss öffnet sich zum Garten und zu einer begrünten Dachterrasse. Durch die schmalen Bautiefen ist überall der Blick über das Grundstück gegeben. Ein angegliederter Schuppen mit Garage bildet eine Hofsituation, die im Eingang des Hauses mündet.
Das Haus ist eingebunden in ein Stück intensiver Natur, zum Teil gestaltet als naturnaher Garten, zum Teil unberührt. Die Gartengestaltung erfolgte durch den Bauherrn (Dr. der Biologie und Landschaftsplaner), der musterhaft die Elemente der naturnahen Gartengestaltung hat einfließen lassen: Trockenmauern, Pflasterbeläge, Grundwasserteich, verschiedenste Lebensräume für Fauna und Flora, etc. Die Geometrie und die Textur des Hauses bilden einen Kontrast dazu, stehen aber niemals in Konkurrenz dazu.
Die klaren Bauformen heben sich ab von den fließenden Linien der Natur. Das kräftige Farbkonzept unterstützt diese Wirkung. In Niedrigenergiebauweise erstellt, nutzt der Entwurf vor allem die passive Solarenergie. Eine gute Wärmedämmung der Außenhülle, Isolierverglasung und der Einsatz der kontrollierten Lüftung ist obligatorisch.

Der schadstoffarme Holzvergaserkessel nutzt das auf dem Grundstück geschlagene Holz und zeigt so den angestrebten Kreislauf der Nachhaltigkeit offenkundig. Die Solaranlage erwärmt das Warmwasser und dient zur Heizungsunterstützung in der Übergangszeit. Die geplante Pflanzenkläranlage wurde durch das Wasserwirtschaftsamt verhindert, so dass diese ökologische Komponente fehlt.

Architektur, Gartengestaltung und ökologische Elemente sind bei diesem Projekt eine Einheit eingegangen.