Baugemeinschaft StadtNatur

Kostengünstig Bauen bei gleichzeitiger Umsetzung von ökologischen Kriterien, nachhaltigen Baukonstruktionen und Ausführungsstandards.

Neubau eines Wohnungsbaus mit 35 Wohneinheiten mit Gemeinschaftsräumen und Gemeinschaftsgarten für die Baugemeinschaft StadtNatur.

Das Projekt der Baugemeinschaft StadtNatur GbR befindet sich auf einem Grundstück im Münchner Stadtteil Alt-Riem. Das gemeinsame Bauen und die Partizipation der unterschiedlichen Bauherr*Innen am Planungsprozess ist eine Besonderheit dieses Bauvorhabens. Die ArchitekturWerkstatt Vallentin war hierbei der Initiator der Baugemeinschaft. In dem gemeinsam entwickelten Wohnkonzept einigten sich die Bauherr*Innen über ein nachhaltiges und modernes Wohnkonzept welches einen kostengünstigen Holzhybridbau und damit eine ökologische Bauweise ins Zentrum stellte. Hinzu kamen autoreduziertes Wohnen mit ausreichend Fahrradstellplätzen und dazugehöriger Fahrradwerkstatt, ein Gemeinschaftsgarten, ein Gemeinschaftsraum, der sich zum Quartier und der Nachbarschaft öffnet, Flex- und Schalträume für flexible Wohnungsgrundrisse und in die Attika integrierte Nistkästen für Gebäudebrüter. Der nach Süden, zu einem Park orientierte, etwa 90 Meter lange Bau mit 35 Wohnungen wurde als dreigeschossiger Baukörper mit Keller errichtet.

Durch eine Terrassierung konnten einerseits Wohnungsgrundrisse in unterschiedlicher Größe für unterschiedliche Bedürfnisse der Bauherr*Innen erreicht, andererseits ein für jede Wohnung privat zugänglicher Außenbereich geschaffen werden. Dieser wird durch eine Fassadenbegrünung aus Bambus als alternative zu klassischen Sichtschutzwänden unterteilt. Die nach Süden hin orientierten Wohnräume des Baukörpers werden durch die großen Fensteröffnungen mit Licht durchflutet, wobei eine Holzkonstruktion mit Sonnensegeln im Sommer für eine ausreichende Verschattung im Innenraum sorgen. Das Gebäude wird im Norden über zwei Treppenhäuser und von einem begrünten Laubengang – als Ort der Begegnung – im ersten und zweiten Obergeschoss erschlossen, die Erdgeschoss Wohnungen werden über einen vorgelagerten Wohnweg erreicht. Am Laubengang werden über Stützen und Rankseile Kletterpflanzen entlang der Fassade hochgezogen. Die Zuwegung wurde aus versickerungsfähigem Material hergestellt, ausreichende Bepflanzung sorgt für ein ausgeglichenes Mikroklima.

Als zertifiziertes Passivhaus Plus wurde auch auf energiesparendes Bauen wert gelegt. Auf dem extensiv begrünten Dach wurde eine 616m² große PV Anlage installiert. Das Gebäude hat einen Heizwärmebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr von etwa 15 kWh. Dies wird erreicht durch, Drei-Scheiben-Wärmeschutzfenster mit dämmenden Rahmen, die so angeordnet sind, dass ausreichend solare Gewinne erzielt werden können, eine besonders gute bauliche Wärmedämmung und Vermeidung von Wärmebrücken sowie einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Neubau in Holzbauweise: Holzhybridbauweise mit tragenden Holzrahmenbau Außenwänden mit Zellulosedämmung, Holzwerkstoffplatten innen & außen, Fassadenbekleidung aus Waagrechter Holzverschalung, ökologischer Kriterienkatalog der Stadt München, NAWARO Berechnung

Energiestandard: zertifiziertes Passivhaus Plus, Heizwärmebedarf: 14 kWh / (m2a) – Primärenergiebedarf: 80kWh / (m2a) (nach PHPP) und KfW 40

Konstruktiver Wärmeschutz: Eine Auskragende Pergola mit eingespannten Sonnensegel und außenliegenden Vorhängen vor jeder Wohnung gewährleisten den Wärme- und Sonnenschutz der Wohnungen. Die weiteren Räume werden durch zusätzlich individuell regelbare außenliegende Markisen vor Sonneneinstrahlung geschützt. Drei-Scheiben-Wärmeschutzfenster mit dämmenden Rahmen verhindern Wärme- und Kältebrücken

erneuerbare Energien: Einsatz einer Thermischen Solaranlage zur Strom- und Warmwasserversorgung. Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Auf dem extensiv begrünten Dach wurde eine 616m² große PV Anlage installiert, die mehr Energie produziert als die Bewohner verbrauchen. Das Gebäude hat einen Heizwärmebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr von etwa 15 kWh, FES Förderung

nachwachsende Dämmstoffe: Durch den Einbau von Holzstegträgerwänden als Außenwänden liegt die Dämmung und die Konstruktion in einer Ebene. Hier kann durch den Einsatz von Zellulosedämmung und Holzwerkstoffplatten ein hoher energetischer Standard bei beiden Referenzen erreicht werden.

Fassaden- und Dachbegrünung: Im Norden im Bereich der Laubengänge werden über Stützen & Rankseile Kletterpflanzen entlang der Fassade hochgezogen. Die terrassierte Südseite besitzt auf allen Geschossen Abtrennungen durch Pflanzentröge aus Corten-Stahl, welche mit Bambuspflanzen als Sichtschutz bepflanzt sind. Diese werden durch Regenwasser tropfbewässert, der Wasserablauf aus den Trögen erfolgt Rhizom sicher über den Lochblechboden. Extensive Dachbegrünung.

Freianlagenplanung
Wamser Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten

Nutzfläche
3102 m²

Heizwärme
14 kWh/(m²a)

Primärenergie
80 kWh/(m²a)

Stadtnatur

Booklet StadtNatur
ArchitekturWerkstatt Vallentin, München 2019.

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